Unser Wanderjahr beginnen wir am Drei-Königstag im Kinzigtal im mittleren Schwarzwald. Eine Vorplanung für diese Runde gibt es nicht, vielmehr erinnerten wir uns an einen Aussichtsturm, den wir beim Durchfahren von Haslach im Kinzigtal desöfteren gesehen haben.

Wir wählen einen Wanderparkplatz oberhalb des Ortskerns und gehen auf dem Wildererpfad in Richtung Teufelskanzel. Bei der Teufelskanzel handelt es sich um einen hervorstehenden Felsblock der auf der ehemaligen Grenze zwischen den Bistümern Strasburg und Konstanz steht. Die Sage um einen Fuhrmann, dem ein ihm unter dem Fels erschienener Teufel Reichtum für den Verkauf seiner Seele versprach, gibt dem Ort etwas Mystisches.

In einem weitgefassten Bogen bis kurz vor den Steinbruch bei Hausach gehen wir weiter und stetig nach oben bis wir beim Rotweinbänkle ankommen, einem Rastplatz auf privater Initiative an dem sich (wenn auch nicht immer) ein Kanister mit Rotwein zur Verkostung befindet.

Vom Rotweinbänkle ist es nun nicht mehr weit bis wir den Urenkopf mit seinem Urenkopfturm erreichen. Der 554 Meter hohe Urenkopf ist der höchste Punkt der Gemarkung Haslach i. K..

Der 33 Meter hohe Aussichtsturm „Urenkopfturm“ ist markant schlank und von 8 Douglasienstämmen umgeben innerhalb derer sich eine Stahlkonstruktion und 183 Stufen auf die oberste Aussichtsplattform befinden. Von der Aussichtsplattform hat man einen wundervollen 360-Grad-Rundumblick über den mittleren Schwarzwald bis hin zu den Vogesen, dem Rheintal und dem Kandel bei Waldkirch.

Wir machen uns auf den direkten Weg nach unten und kommen an der Sandhasenhütte (490 Meter) vorbei. Diese hatte der „närrische Maler“ Carl Sandhaas (1801 – 1859) nach dem Tod seiner Frau als Rückzugsort erbaut ehe er wegen seiner Narretei weggesperrt wurde.

Ein kurzes Stück weiter kommen wir zu einem weiteren sagenumwobenem Ort. Rudolfus soll zum Ende des Dreißigjährigen Krieges an diesen Ort gekommen sein um eine Einsiedelei zu errichten. Ein umherziehender Metzgergeselle hatte ihn aus Neid und Habgier erstochen. Zu Ehren des Rufolfus wurde hier in den 1930er-Jahren eine kleine Kapelle errichtet.

Neben der Kapelle befindet sich eine Lourdesgrotte. In diese stellen Haslacher Kinder kleine Holzkreuze auf, wenn sie sich ein Brüderchen oder Schwesterchen wünschen.

Ebenfalls an dieser Stelle befindet sich der Heilige Brunnen, auch Kindlesbrunnen genannt. Der Sage nach ist die Quelle des Brunnens an der Stelle entstanden an der das Blut des erstochenen Rudolfus die Erde tränkte.

Unsere knapp 9 km lange Runde, die doch einiges Sehens- und Lesenswertes und Mystisches in sich trägt endet. Nicht aber unser Tag – den setzen wir noch mit einem kleinen Spaziergang durch die Innenstadt des kleinen Städtchens Haslach fort. Hier schauen wir uns noch die Aufbauten des Haslacher Wintermarktes an, der am 06. Januar zum letzten Mal geöffnet hat – für uns aber leider zu spät öffnet.

Der kleine Ort ist erstaunlich schön mit vielen Fachwerkhäusern und der schönen Pfarrkirche St. Arbogast.

Ein schöner erster Ausflugstag im Jahr 2025 geht zu Ende.


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