Nach mehreren Planungen, die wir jeweils aufgrund nicht passenden Wetters verwerfen mussten, machen wir uns heute auf den Weg von Sörenberg auf das Brienzer Rothorn. Aufgrund der Anreisezeit von 3 Stunden waren wir am Abend zuvor bereits vor Ort (auf der Mörlialp) um etwas besser ausgeruht diese nicht unanstrengende Bergwanderung zu starten.

In der Bildmitte, links neben Brätterstock, werden wir aufsteigen.

Wir wollten diese Runde unbedingt noch im Jahr 2023 machen, weil in diesem Sommerhalbjahr die Luftseilbahn von Sörenberg wegen Umbaumaßnahmen außer Betrieb und auch die beiden Gasthäuser am Brienzer Rothorn und dem Eisee geschlossen sind, wodurch wir uns weniger Personen erhofft haben. Diese Überlegung war aber nur zur Hälfte fertiggedacht, denn die Dampflock-Zahnradbahn von Brienz aus fuhr dennoch und so war es an der Bergstation entsprechend voll.

Ein paar Meter Höhe haben wir bereits gewonnen und schauen auf Sörenberg hinunter.

Die meisten steigen auf das Rothorn von südlicher Seite (von Brienz aus) oder östlicher Seite (Brüningpass) auf. Wir wählten die nörliche Seite von Sörenberg, welche wesentlich steiler ist. Drei Wege stehen hierbei zur Verfügung (via Eisee mit breiten Wegen, via Lättgässli wozu wir nichts sagen können und via Nesslenwäng über Schotterfelder).

Um 07:45 Uhr morgens starten wir und machen uns an den Aufstieg via Nesslenwäng. Das Ziel nicht weit weg von uns, dafür aber weit über uns, gehen wir es bewusst langsam an. Bei 1000 Höhenmeter in 4 km am Stück auf diesem Gelände und bei diesen Temperaturen muss man sich die Kräfte von Anfang an gut einteilen. Um 11:30 Uhr betreten wir außer Atem (wobei wir aber zwei kleine und ein größeres Päuschen gemacht hatten) den Grat und staunen nicht schlecht was wir zu sehen bekommen.

Der Brienzer See mit dem dahinterliegenden Panorama mitsamt seinen ganzen 4000ern werden wir zahlreich fotografieren und für immer im Kopf behalten. Ein Schwenkpanorama (180 Grad) oberhalb der Bergstation der Brienzer Zahnradbahn.
Eine kleine Exkursion in die Theorie der Gehzeitberechnung
Es gibt unter anderem die Wegzeitberechnung nach dem Deutschen Alpenverein und dem Schweizer Alpenclub. Die „mildere“ Formel des Deutschen Alpenvereins rechnet 300 Höhenmeter Aufstieg pro Stunde (500 im Abstieg), der Schweizer Alpenclub rechnet mit 400 Höhenmeter im Aufstieg (800 im Abstieg).

Beide gehen von einer Wegstrecke von 4 km pro Stunde aus. Berechnet wird der größere Wert zu 100 % addiert mit 50 % des kleineren Wertes.

Pro Stunde wird von 10 Minuten Pause ausgegangen, die der Berechnung letzlich noch hinzugefügt werden muss.


Für unseren Aufstieg nach strengerer Schweizer Berechnung hätte der Aufstieg brutto, also 4:15 Stunden inkl. Pausen dauern dürfen. Unsere Zeit: 3:45 Stunden inkl. Pausen. Darauf sind wir stolz. (Interessant wäre zu wissen wie lange Kira ohne uns benötigen würde)

Eine ganze Weile genießen wir den Ausblick, beobachten die Dampflock der Zahnradbahn, schauen uns die Restauration an (für Kira stiebitzen wir ein paar Leckerli) ehe wir weiter zum Rothorn, unserem höchsten Punkt der Runde, weitergehen.

Der Abstieg zum Eiseesattel und weiter zum Eisee ist schnell geschafft. Dort machen wir unsere Hauptpause mit Gipfelschnaps, lassen Kira ausgiebig schwimmen, kühlen uns selbst ab und steigen dann über einen breiten, geschotterten Weg ab.

Den Emmensprung begutachten wir kurz und sind dann sehr schnell wieder zurück am Auto.

Fotoshooting am „Sörenberger Herz“ am Eiseesattel

Eine Runde, die – wie viele andere hochalpinen Wanderungen – ebenfalls einen Platz in den Highlights bekommt. Wir hatten sie genau richtig gewählt und konnten den gesamten Tag ohne Zeitdruck genießen.

Unser gesammeltes Bildwerk findet sich hier: Zum Fotoalbum

Ein Video unserer Tour hier:

Gesamtstrecke: 11.03 km
Maximale Höhe: 2304 m
Minimale Höhe: 1194 m
Gesamtanstieg: 1214 m
Gesamtzeit: 07:31:54
Kategorien: Emmentaler Alpen

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